Gegenseitige Hilfe ist Trumpf
In Gedanken sind viele Menschen in Liechtenstein bereits bei Lockerungen der strengen Massnahmen im Zuge der Corona-Krise. Die Regierung kann noch keine Entwarnung geben, da das Vorgehen auch eng mit der Schweizer Regierung koordiniert wird, damit in der Zollunion kein Gefälle entsteht. Es ist weder ein Impfstoff in Sicht noch zeichnet sich eine Herdenimmunität ab. Bis 26. April bleiben die Massnahmen aufrecht, was bedeutet, dass alle noch länger durchhalten müssen.
Dank für Schweizer Hilfe
Da das Ausmass der Pandemie derzeit noch nicht abschliessend abgeschätzt werden kann und die Personalressourcen trotz Samariter und Freiwilliger im Land selbst begrenzt sind, hat die Regierung auf Grundlage des mit der Schweiz abgeschlossenen Hilfeleistungsabkommens beim EDA ein Hilfsbegehren eingereicht, im Rahmen dessen um zusätzliches Personal zur Unterstützung des Gesundheitswesens gebeten wird. Zu diesem Zweck weilten in der letzten Woche 16 Sanitätssoldaten des Schweizer Militärs in Liechtenstein, um sich – falls sie für einen Einsatz aufgeboten werden müssten – mit der Lage vertraut zu machen. «Wenn wir die Massnahmen weiterhin so einhalten und es uns gelingt, den momentan beobachteten Trend bei den Fallzahlen fortzusetzen, ist ein Armeeeinsatz wenig wahrscheinlich», erklärt Innenministerin Dominique Hasler.
Starke Zivilgesellschaft
Samaritervereine und Feuerwehren absolvieren derzeit Ausbildungen, die sie auf Einsätze im Ernstfall bestmöglich vorbereiten sollen und das Kriseninterventionsteam steht immer dort bereit, wo es menschliche Probleme gibt. «Es ist beeindruckend, was all unsere nationalen Rettungs- und Hilfsorganisationen, das Spital, die LAK, die Familienhilfe, die Landes- und Gemeindepolizei und alle weiteren Beteiligten im Gesundheitswesen in Zusammenarbeit mit einer allfälligen Unterstützung durch die Armee leisten.»
Ihre Bewährungsprobe im Rahmen dieser Krise bestens bestanden hätten auch die im vergangenen Jahr installierten Führungsorgane der Gemeinden. Sie zeichnen zwischenzeitlich für die Planung und Organisation vieler funktionierender Hilfeleistungen verantwortlich. «Gut gibt es euch. Vergelt’s Gott für euren freiwilligen Einsatz für unser Land», zeigt sich die Innenministerin dankbar. Dabei dürfen auch die zirka 650 Aktiven bei der Coronahilfe Liechtenstein nicht unerwähnt bleiben, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen, indem sie für sie Botengänge und Einkäufe erledigen, damit sich die Risikogruppen nicht selbst der Gefahr aussetzen müssen, mit dem Virus in Kontakt zu kommen. Sie unterstützen auch die LAK-Heime und das Landesspital.
Die gegenseitige Hilfe bezieht sich aber abseits des Militärs auch auf die Zusammenarbeit auf beiden Seiten des Rheins. Es wird beispielsweise eng mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und dem Bundesstab für Bevölkerungsschutz sowie insbesondere auch mit den Gremien unserer Nachbarkantone Graubünden und St. Gallen zusammengearbeitet. Die Innenministerin Dominique Hasler hält zusammenfassend dazu fest: «Die gute Zusammen-arbeit in herausfordernden Zeiten wie diesen ist Ausdruck der tiefen Verbundenheit unserer beiden Länder und es zeigt sich die tiefe historische Verwurzelung der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein auf besondere Weise.»