DpL-Vorstoss kommt zu spät
Mit Erstaunen nehmen die Vaterländische Union (VU) und die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) den buchstäblich in letzter Sekunde vorgebrachten Vorstoss der Demokraten pro Liechtenstein (DpL) für einen Nachtragskredit zur Kenntnis, zumal er beinahe allen im Vorfeld der Volksabstimmung geäusserten Ankündigungen und Versprechen der DpL widerspricht.
Angesichts der Entwicklungen der letzten Wochen und Tage kommt aber ein solcher Vorschlag der DpL zu spät und verursacht nur weitere Verunsicherung. Die DpL hätten noch letzte Woche diese Entwicklung verhindern können, hätten sie geschlossen eine Fristverlängerung befürwortet. Nachdem eine solche Fristverlängerung jedoch von der DpL abgelehnt wurde und somit für die Initianten nicht in Frage gekommen ist, ist die Entscheidung der Stimmbevölkerung zu respektieren und die Konsequenzen sind nun zu tragen, auch wenn sie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Radio L, für die Medien- und Meinungsvielfalt in Liechtenstein und somit für die Demokratie bedauerlicherweise höchst nachteilig sind.
VU und FBP sind sich der schwierigen Situation betreffend die liechtensteinische Medienlandschaft bewusst und haben entsprechend im für die neue Legislatur ausverhandelten, aber noch nicht von den Parteigremien verabschiedeten Koalitionsvertrag klare Ziele definiert, um die Probleme zu adressieren und Fortschritte zu erreichen. Liechtenstein soll auch in Zukunft über die unbestritten notwendige Medien- und Meinungsvielfalt verfügen.
VU und FBP bedauern die Einstellung des Sendebetriebs von Radio L, verstehen aber die durch den Verwaltungsrat eingeleiteten Schritte.