«Bestenfalls eine flankierende Massnahme»
Mit Road Pricing würde das Staurisiko um 20 Prozent gesenkt, sagt die Studie. Dem steht ein «natürliches» Wachstum des motorisierten Individualverkehrs in der Grössenordnung von zwei Prozent jährlich gegenüber. Die Wirkung eines dermassen einschneidenden Systems verpufft innert zehn Jahren. Das allein verdeutlicht, dass Road Pricing bestenfalls eine flankierende Massnahme sein kann. Man bedenke zudem, dass jeder sich regelmässig in Liechtenstein bewegende Personenwagen mit einer GPS-Box ausgestattet würde. Jede Bewegung jedes dieser Fahrzeugs würde zu den gebührenpflichtigen Zeiten vom Staat elektronisch erfasst, ausgewertet und archiviert. In Zeiten ungezügelten Überwachungs- und Kontrollwahns garantiert niemand, dass diese Aufzeichnungen für alle Zukunft auf bestimmte Tageszeiten beschränkt und ausschliesslich dem Zweck der Rechnungsstellung dienen werden. Weitere privatsphärenbeschneidende Begehrlichkeiten kommen so sicher wie das Amen in der Kirche. Es geht den Staat jedoch schlicht nichts an, ob und wann sich seine rechtschaffenen, unbescholtenen Bewohner mit ihren Autos auf welchen seiner Strassen bewegen.